Was ist eine Hydrokultur?

16. November 2017

 

Das Wort Hydrokultur setzt sich aus dem altgriechischen hydōr „Wasser“ und dem lateinischen cultura „Anbau/Kultur“ zusammen. Die Grundidee dahinter ist also der Anbau einer Pflanze ohne die Verwendung von Erde. In der klassischen Form der Pflanzenhaltung beziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem Boden, welcher organische Bestandteile enthält. Die Hydrokultur hingegen bezieht ihre Nährstoffe aus einem anorganischen Substrat, welches entweder aus künstlichen oder natürlichen Material besteht.
Hydrokulturen können im Grunde genommen alle Pflanzen werden, indem sie in einem hydroponischen System aufgezogen werden. Sie bilden hierbei spezielle Wasserwurzeln aus, was es fast unmöglich macht sie später wieder in ein organisches Material zu verpflanzen. Gleiches gilt übrigens auch andersrum. Da es sich um ein geschlossenes System handelt in der die Hydrokulturen leben, kann sowohl die Wasser- als auch die Nährstoffzufuhr sehr gut geregelt werden, was zu Kostenersparnissen führt. Zudem können die verschiedenen Wachstumsphasen der Pflanze bei dieser Anbauform durch Zugabe von Nährstoffen besser gesteuert werden. Kurzum, in der Anschaffung sind Hydrokulturen etwas teurer als klassische Pflanzen, was sich im Laufe der Zeit aber amortisiert.

Hydrokultur Substrate

Hydrokultur bedeutet, dass die Pflanze, völlig von Erde gereinigt, in ein wasserdichtes Gefäß, welches über einen Wasserstandsanzeiger verfügt, mit einem Substrat wie beispielsweise Blähton gepflanzt wird. Das wasserdichte Gefäß ist notwendig, weil die ganze Zeit Wasser mit einer Nährlösung für die Pflanzen in dem Topf steht, über die die Wasserstandsanzeige permanent Auskunft gibt. Das gebräuchlichste Substrat sind zurzeit Blähtonkügelchen, welche aus gebranntem Ton hergestellt werden. Diese sind auch unter dem Markennamen „Lecaton“ bekannt. Aber auch andere Substrate, wie Perlit, Basalt, Mineralwolle, Kies, Sand und auch Styroporflocken eignen sich bedingt für Hydrokulturen.
Diese Materialien haben sowohl Vor- als auch Nachteile, über die wir von Gedike Begrünungen Sie natürlich gerne aufklären und beraten. Die Voraussetzung für einen Einsatz als Substrat ist, dass das Material anorganisch und frei von Kalk ist. Eine krümelige Struktur ist wichtig, damit die Pflanzen anwachsen und somit einen sicheren Halt im Gefäß haben.
Weitere Anforderungen an das Substrat sind die Luft- und Wasserdurchlässigkeit, sowie eine bedingte Speicherfähigkeit. Um einer Fäulnisbildung entgegen zu wirken, ist der Einsatz eines Wasserstandsanzeigers unerlässlich. Zudem sollte das Substrat den Kapillareffekt unterstützen.

Die Pflege der Hydrokultur

Die Pflege der Original Hydrokultur wird durch das System bedingt erleichtert. Der Wasserstandsanzeiger verfügt in der Regel über drei Stufen, Minimum, Optimum und Maximum, um eine optimale, pflanzenspezifische Versorgung zu gewährleisten. Natürlich variieren auch hier, wie bei normalen Zimmerpflanzen die Gießintervalle der Hydropflanzen abhängig von dem Stellplatz, der Topfgröße und der Pflanze selbst. Die Säuberung der Pflanzen, das entfernen abgestorbener Blätter oder Pflanzenteile sowie der regelmäßige Rückschnitt und die Kontrolle auf tierischen sowie pilzlichen Befall sollte regelmäßig erfolgen.
Durch die Tatsache, dass mit anorganischen Substraten gearbeitet wird und das Leitungswasser nicht über ausreichend Nährstoffe verfügt, um die Pflanzen zu versorgen, müssen zwingend Nährstoffe dem Wasser zugefügt werden. Diesen gibt es in drei Formen, Langzeitdünger in Form von Tabletten oder rieselfähig, Flüssigdünger für das Gießwasser oder als Feststoffdünger für die professionelle Anwendung. Ein großer Vorteil von Hydrokulturen ist die Tatsache, dass im Gegensatz zu Pflanzen die auf organischer Basis gehalten werden, so gut wie keine Schimmelsporen entstehen können. Dies liegt daran, dass keine Erde vorhanden ist und nahezu keimfrei gearbeitet wird. So entstehen weniger Mikroorganismen und auch Kleintiere, sowie Schadpilze haben keine Chance. Dies prädestiniert Hydrokulturen für einen Einsatz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus wird die Raum-Luftfeuchtigkeit durch Hydrokulturen erhöht, da ständig ein Teil des Wassers im Gefäß verdunstet, was die Arbeitsatmosphäre und das Wohlbefinden der Menschen steigert.

Wir von Gedike Begrüngen befassen uns schon seit über 40 Jahren mit Hydrokulturen und deren Pflege. Wir sind Mitglied im Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur und darüber hinaus vom Verband mit dem Siegel „Zertifizierter Raumbegrüner“ ausgestattet. Gerne statten wir auch ihr Unternehmen mit den passenden Hydropflanzen aus. Wir freuen uns über Ihren Anruf!

Über den Autor

Jürgen Gedike ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Gedike Begrünungen GmbH & Co. KG. Nach seiner Ausbildung in technischen und gärtnerischen Berufen und einer mehrjährigen Weiterbildung im Bereich Arbeitsstudium und Kalkulation sowie der kaufmännischen Verwaltung gründete er 1995 das oben genannte Unternehmen.